Recht und Gesetz sind nicht genug

Kein Tag vergeht ohne Compliance-Schlagzeile. Ob Dieselgate oder Panamapapers – Compliance ist viel mehr als Recht und Gesetz. Nur der Mensch kann integre und verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen. Wie schafft man es aber in einem Umfeld voller Fallstricke, nachhaltige Entscheidungen mit Klarheit und Mut zu fällen und diese im unternehmerischen Alltag umzusetzen? Das Buch vermittelt innovative Lösungsansätze, wie der tägliche Seiltanz gelingt und wie gelebte Compliance zum Wettbewerbsvorteil werden kann. Ein Blick über den Tellerrand von Recht und Gesetz hinaus.

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Wertvolle Unterstützung für Compliance-Verantwortliche

Das Buch dient nicht nur als Lektüre zur Annäherung oder Vertiefung des Themas, sondern kann von Anwendern sehr gut als Arbeitsmittel verwendet werden. Überzeugend ist der ganzheitliche Ansatz, der Regelungen, Unternehmertum und Haltung gleichermaßen Raum gewährt und deren gleichrangige Bedeutung gut nachvollziehbar darstellt. Auch der Aufbau des Werkes trägt diesem Ansatz Rechnung: zahlreiche Perspektivwechsel, unterschiedliche Darstellungen (Kapitel; Erfahrungsbericht; Interview, etc.), die Zusammenfassungen am Kapitelende und Entscheidungshilfen für den Anwender in der Praxis nützen nicht nur bei der Erstlektüre. Gleichzeitig hat das Buch klare Botschaften und liefert auch gleich fundierte Gründe dazu. Diese helfen Argumentationen abzuleiten, die auf die Haltung und damit auf den eigentlich entscheidenden Erfolgsfaktor für alle Themen aus dem Bereich Compliance einwirken. Ein großes Kompliment an die beiden Autorinnen.

in: Amazon Buchbesprechung

Jochen Keller

Leiter Group Compliance Office und Trainings, AUDI AG

Das Werk sollte in keinem Unternehmen fehlen

Noch ein Buch über Compliance? Und warum „Balanceakt“? Ist Compliance in Unternehmen nicht inzwischen selbstverständlich geworden? Dieses Buch ist anders. Denn es baut auf einem neuen, innovativen Grundverständnis auf: Ganzheitliche Compliance, ein interdisziplinärer Ansatz, der nicht nur das Unternehmen, sondern auch und besonders den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Compliance ist mehr als nur ein auf dem Papier stehender Verhaltenskodex, dessen beruhigende Wirkung auftragsgemäß durch Zertifizierungen oder Testate bescheinigt wird. Die Regeln, die sich Unternehmen geben, sind von der Werteskala der Menschen, die in dem Unternehmen arbeiten, nicht abstrahierbar. Der „Balanceakt“ gelingt nur dann, wenn beide Pole im Gleichgewicht sind, die operativ-juristische und die menschlich-wertebezogene Komponente. Die Autorinnen, die unternehmenserfahrene Compliance-Praktikerin Kathrin Niewiarra und die im Coaching von Führungskräften angesehene Dorette Segschneider, vermitteln praxisbezogenes Wissen über Recht und Compliance. Sie zeigen anhand von Fällen und Erfahrungsberichten aus dem Unternehmensalltag auf, wie es zu Compliance-Verstößen kommt. Sie greifen hierbei auf Bezugsdisziplinen wie Psychologie und Neurowissenschaft zu, um Entstehungs- und Vermeidungsprozesse zu veranschaulichen, wobei in allen Facetten des Buchs die Grundelemente des Rechts mit der Werteorientierung des Menschen kombiniert werden. Der Leser lernt über die Fähigkeit des Gehirns, Emotionen im Alltag zu managen („State-Control“). Er erhält ein Grundverständnis zum sog. Neuro-Coaching mit dem Ziel, die Denk- und Entscheidungsprozesse im Gehirn besser verstehen und damit auch beeinflussen zu können, eine „Gebrauchsanleitung für das Gehirn“. Hier lernt der Leser viel über sich selbst. Anschaulich und kurzweilig zugleich sind die vielen Fallbeispiele aus der Praxis, mit denen Führungskräften der Spiegel vorgehalten und sie damit zur Selbstreflektion gezwungen werden. So berichten die Autorinnen von dem kaufmännischen Leiter eines Speditionsunternehmen, der sich mit dem Vermieter einer Halle „anfreundet“ und mit ihm schöne private Dinge unternimmt, oder von dem Bankmitarbeiter, der von einem Kunden zum Oktoberfest eingeladen wird. Und immer wieder spielt bei der Entwicklung der Lösungen der sog. Compliance-Kompass eine entscheidende Rolle, die Werteskala, für die wir stehen, unsere innere Haltung. Der Konflikt zwischen Intuition und Rationalität wird in gleicher Weise veranschaulicht wie das (vermeintliche?) Spannungsverhältnis zwischen Profit und Compliance. Kein Zweifel: Die Autorinnen haben ihren Balanceakt erfolgreich bestanden. Das Buch ist ein echter Gewinn. Es vermittelt wertvolles Erfahrungswissen, gibt konkrete Handreichungen für die Praxis und – besonders wichtig – vermittelt Denkanstöße, die den Leser über den Tellerrand hinausschauen lassen. Das Werk sollte in keinem Unternehmen fehlen.

in: Corporate Compliance Zeitschrift 6/2016: Buchbesprechung

Prof. Dr. Alfred Dierlamm

Dierlamm Rechtsanwälte, Wiesbaden

Der ehrbare Kaufmann lebt!

Versicherungen, IT und, wenn es ganz schlimm kommt, Facility Management. Und nun auch das noch: Compliance. Wieder so ein eher undankbares, arbeitsaufwendiges Thema, das, mangels anderer Ressort-Zuteilungsalternativen, meist wie von selbst beim CFO landet. Aber auch hier gilt, was ein weiser Manager einmal über die Buchhaltung sagte: Man soll sie nicht lieben, aber man muss sie respektieren. Ganzheitliche Compliance, integeres und verantwortungsbewusstes Handeln als „Tone from the Top“ sind gerade heute mehr als nur Schlagworte aus dem Repertoire der Beraterakquise. Megaskandale wie das Diesel-Gate bei Volkswagen, Schmiergeldaffären bei Siemens oder die Panama Papers zeigen, dass die Vernachlässigung des Compliance-Gedankens nicht nur eine lässliche Sünde, sondern eine potentielle unternehmerische Existenzbedrohung darstellen kann.

In ihrem kürzlich erschienenen Buch „Balanceakt Compliance“ unternehmen die beiden Autorinnen Kathrin Niewiarra und Dorette Segschneider auf der Grundlage langjähriger operativer Erfahrung den Versuch, das Rüstzeug zum Gelingen von Corporate Compliance aufzuzeigen. Angesichts des auf dem Papier bereits in der Vergangenheit bei den meisten größeren Unternehmen vorhandenen Regelwerks geht es den Autorinnen insbesondere um einen interdisziplinären und praxisbezogenen Ansatz, welcher den Menschen im Spannungsfeld zwischen Motivation, Interessenskonflikten und Führungskultur in den Fokus nimmt.

Früher nannte man es den ehrbaren Kaufmann, heute heißt es Compliance. Das ungeschriebene Wertesystem der Vergangenheit findet nun seinen Niederschlag in den Compliance-Richtlinien von Konzernen, die nicht nur Ausfluss des Legalitätsprinzips, sondern auch des Wertekanons und der Integrität des Unternehmens und seiner Mitarbeiter sind. Auch der Unternehmer der Gegenwart, so die Autorinnen, tut gut daran, „sich seiner Verantwortung gegen der Umwelt, seinen Mitarbeitern, Kunden, Investoren, Wettbewerbern und der Gesellschaft zu stellen.“ So weit, so gut. Solche oder ähnlich warme Worte finden und fanden sich sicher auch in den Compliance-Konzepten heute so skandalumwitterter Firmen wie Volkswagen, Siemens, Wells Fargo & Co. Wie kam es zu Compliance-GAUs trotz gut dotierter Compliance-Abteilungen, Internal Audits und anderen Sicherheitsnetzen?

Die Antwort der Autorinnen ist ebenso einfach wie entwaffnend: Es ist der „Tone from the Top“, der die Richtung in Sachen Werteorientierung im Unternehmen vorgibt. Oder etwas prägnanter: „Wenn der Fisch schon vom Kopf her stinkt, ist die Unternehmenskultur meist entsprechend.“ Es geht also auch bei der Compliance um die viel zitierte Vorbildfunktion von Führungskräften. Ethische Werte und regelkonformes Verhalten, weit über die Einhaltung von Gesetzesnormen hinausgehend, müssen konsequent vorgelebt, kommuniziert und eingefordert werden, in guten wie in schlechten wirtschaftlichen Zeiten.

Gleichzeitig betonen die Autorinnen, dass die Einrichtung eines funktionierenden Compliance-Systems keinesfalls gratis zu haben ist, sondern vielmehr ein gewisses Maß an organisatorischem und finanziellem Aufwand erfordert. Dem gegenüber steht die empirisch nachweisbare, positive Effekt ethischer und integrer Unternehmensführung auf das Umsatzwachstum sowie der erneut simple Umstand, dass die Kosten für die Einrichtung eines Compliance-Systems weit geringer sind als die Folgeschäden von Non-Compliance, Corporate Compliance mithin also einen Wettbewerbsvorteil darstellt, der zum nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens und zu dessen Existenzsicherung beiträgt.

Richtig spannend wird das Buch aber, sobald die Psychologen und Coaches die Compliance-Bühne betreten. Anhand ausgewählter, eindrucksvoller Praxisbeispiele wird aufgezeigt, wie einzelne Mitarbeiter ebenso wie ganze Unternehmen schleichend die Grenze ins non-compliante Territorium überschreiten können und sich plötzlich mit Verhaltensmustern konfrontiert sehen, die sie zuvor aus der Makro-Brille bei sich selbst nie für möglich gehalten hätten. Da ist etwa vom Moral Licensing, der Entscheidungsmüdigkeit und der Funktionsweise des präfrontalen Cortex die Rede, allesamt faszinierende Phänomene, die, bei etwas intensiverer Reflexion, wohl die meisten Leser aus ihrer beruflichen Alltagspraxis nur allzu gut kennen.
Tatsächlich sind es die in mehreren Kapiteln ausführlich abgehandelten Zusammenhänge zwischen den in der unternehmerischen Praxis immer noch gerne unterschätzten psychologischen „Soft Facts“ und dem Funktionieren von Compliance-Systemen, die dieses Buch nicht nur kurzweilig, sondern ausgesprochen praxisrelevant machen.

veröffentlicht in: CFO aktuell. Zeitschrift für Finance & Controlling, Linde Verlag, Wien, 10. Jahrgang / November 2016 / Heft Nr. 6 vom 2.12.2016

Buchempfehlung: Balanceakt Compliance

Deutschland im Jahr 2016. Land auf Land ab wird Compliance noch als Überwachung der Einhaltung der unternehmensbezogenen Normen begriffen und nach Möglichkeit dem Mann oder der Frau als Aufgabe zugewiesen, die zugleich dafür sorgen soll, dass die rechtliche Spielräume, innerhalb derer sich das Unternehmen bewegt, auch wirklich genutzt werden. Da tut ein Perspektivwechsel Not.

Schon der Titel bringt es auf den Punkt. Compliance ist eben nicht (nur) eine verwaltende Tätigkeit des Compliance Officers sondern vor allem und zuerst die tägliche Abwägung der Unternehmensführung, wie unternehmerisches Wagnis und unternehmerische Freiheit mit den allgemeingültigen Normen vor allem aber auch den eigenen Werten in Einklang zu bringen und eben auszubalancieren ist.

Um diese Aufgabe zu erfassen und sich ihr – unternehmerisch – zu stellen, braucht es weit mehr als die Kenntnis von Gesetzen. Die beiden Autorinnen, Juristin die eine, Betriebswirtin die andere, gehen folgerichtig das Thema interdisziplinär an und zeigen vor allem auch verhaltenspsychologische Aspekte auf. Spätestens beim „Meckertopf“ fühlt sich der Leser ertappt und erkennt, dass Compliance eben doch etwas sehr individuelles ist, da Menschen den allgemein gültigen Normen immer mit ihrer eigenen Messlatte gegenübertreten.

Das Buch ist, trotz manch wissenschaftlichem Ansatz und gelegentlich notwendigem Ausflug in die Juristerei, klar für den Unternehmer geschrieben. Wer dafür einen Beleg sucht, findet ihn in den Gastbeiträgen und dem Experteninterview, die das Buch abrunden. Was gibt es noch kritisch anzumerken? Das Buch ist überfällig und hätte ruhig früher erscheinen dürfen. Es wird Zeit, dass die notwendige Diskussion über Compliance dort stattfindet, wo sie hingehört, in der Chefetage. Das Buch wird seinen Beitrag dazu leisten.

Dr. Andreas Wirth

Rechtsanwalt, Blogger "Compliance Newsblog"

Top Empfehlung für alle Führungskräfte

Balanceakt Compliance stellt einen ganzheitlichen Ansatz zum komplexen Thema Compliance dar, ist frisch in seiner Tonalität und setzt sich positiv von der teilweise sehr trockenen Literatur zu Compliancefragestellungen ab. Es stellt den Mensch in den Mittelpunkt und gibt Reflektionsanregungen für jede Person und vor allem für diejenigen, die ständig Entscheidungen treffen müssen. Für Führungskräfte ein „must read“.

Heidi Stopper

Business-Coach und Consulting

Das Buch legt den Finger in die Wunde der Compliance-Debatte:

Risikofreude vs. Regelwerk – geht das zusammen? Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zu Wertekanon, Reputationspflege und Business Case verorten das Thema genau dort, wo es hingehört: bei der Führung!

 

Martin Spilker

Director Kompetenzzentrum „Führung und Unternehmens­kultur“, Bertelsmann-Stiftung

Mögen sich viele Aufsichtsräte die nötige Zeit für die lohnende Lektüre nehmen!

Wenn man als Rechtsanwalt und Corporate Governance/Aufsichtsrat- Experte gebeten wird, eine Rezension zum Thema Compliance zu schreiben, dann stellt man an das zu rezensierende Buch naturgemäß große Erwartungen. Man möchte kein Berater-Marketing lesen und man freut sich auf neue Gedanken jenseits dessen, was schon alles über Compliance gesagt und geschrieben worden ist.

Um es gleich vorweg zu sagen, die beiden Autorinnen haben mich mit Ihrem soeben im  F.A.Z. Buch-Verlag erschienen Werk auf das Angenehmste überrascht.
In den ersten beiden Kapiteln, überschrieben mit „Einführung“ und „Der Entscheider im Fokus“, gelingt die Hinführung zum Thema. Im dritten Kapital, „Compliance und Wirtschaft“, wird die so wichtige ‚menschliche Dimension‘ des Themas spürbar gemacht; es geht um den ‚Wirtschaftsfaktor Compliance‘, um ‚Schwarze Schwäne‘ und die teambildende Wirkung der Compliance, einführend dargestellt am Beispiel der ‚Compliance Kommunikation@Metro Group von 2009-2015‘.

Besonders gut gefallen hat mir der als Interview aufgebaute Exkurs im vierten Kapitel ‚Über Tugenden, Haltungen und Anreize‘. Und hier insbesondere der Part, in dem der Bayreuther Wirtschaftsethiker Prof. Alexander Brink sich mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und dem ‚Comply or Explain‘-Prinzip auseinandersetzt und schließlich anhand von sechs Merkmalen den Unterschied von Verhaltenskodizes (Codes of Conduct) und Ethikkodizes (Codes of Ethics) aufzeigt.

Wer sich bis hierhin durch das Buch gearbeitet hat, den erwarten im fünften Kapitel, „Innovative Lösungsansätze“, vielfältige erkenntnisreiche und praktische Einblicke hin zu einem Ganzheitlichen Corporate Compliance Verständnis. Dem Leser wird – durch die Brille eines Coaches – unter Einbeziehung kognitiver und non-kognitiver Techniken ein breiter, mal gänzlich anderer Blick auf das Thema Compliance geboten. Damit sollte das Buch auch Wirtschaftsprüfern und Anwälten zur Lektüre empfohlen werden.

Wie einleitend gesagt ist mein Spezialgebiet die Corporate Governance und der Aufsichtsrat. Und auch wenn der Aufsichtsrat nicht explizit zum Adressaten des Buches erklärt worden ist, so kann es ihm doch wichtige Dienste leisten. Denn jeder Aufsichtsrat braucht theoretisches und praktisches Wissen zum Thema Compliance (siehe hierzu auch die Berufsgrundsätze der Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland e.V. – VARD), um dem Vorstand auf Augenhöhe begegnen und diesen in seiner Arbeit überwachen zu können. Der Aufsichtsrat ist kein Über- Manager, aber er muss wissen, was vom Vorstand im Hinblick auf die Compliance im Unternehmen verlangt werden kann und ob er seinen Job gut erledigt. Genau hier wird das vorliegende Buch zum wahren Helfer für jeden Aufsichtsrat – nicht akademisch und allgemein, sondern praktisch und konkret. Mit dem hier vermittelten Wissen und Erfahrung wird zwangsläufig Aufsichtsratsarbeit besser. Mögen sich viele Aufsichtsräte die nötige Zeit für die lohnende Lektüre nehmen!

in: GermanBoardNews 28. Oktober 2016

Peter Dehnen

Rechtsanwalt, Corporate Governance Experte

Buchtipp

Falls in einem Unternehmen das Stichwort „Compliance“ fällt, ist spürbar, wie fast jeder innerlich Haltung annimmt und sich unwillkürlich fragt: „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Aufgrund einschlägiger negativer Erfahrungen haben sich manche Unternehmen mit einem Netz von Compliance-Regelungen überzogen und teilweise regelrecht gelähmt. Wie schafft man es dann noch in einem unternehmerischen Umfeld voller Fallstricke, nachhaltige Entscheidungen mit Empathie, Klarheit, Durchsetzungskraft und Mut zu fällen und diese im unternehmerischen Alltag zu verankern sowie umzusetzen? Dazu ist es notwendig zu verstehen, dass und wie Compliance als integraler Bestandteil einer Unternehmensstrategie und -kultur gelebt werden kann – und wie der Mensch in Compliance-Krisen funktioniert, wie er gezielt daran arbeiten kann, in schwierigen Situationen ohne Druck zu reagieren bzw. trotz (Margen-)Druck souverän zu agieren.

Mit dem Blick über den Tellerrand hinaus stellen Rechtsanwältin Dr. Kathrin Niewiarra und Coaching-Expertin Dorette Segschneider einen neuen ganz heitlichen, interdisziplinären Ansatz vor, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Dabei vermitteln sie Lösungsansätze, wie der tägliche Seiltanz für Manager gelingt und wie gelebte Compliance zum Wettbewerbsvorteil wird. Das Buch macht erfreulicherweise deutlich, dass Compliance mehr ist als eine Gesetzessammlung. Sie ist immer auch eine Haltung. Stimmt der innere Kompass des Unternehmens, werden Compliance-Regelwerke nicht schrecken. Führungskräfte haben hier eine besondere Verantwortung, diesen inneren Kompass den Mitarbeitern aufzuzeigen und compliancegerechtes Verhalten als Bestandteil der Unternehmenskultur vorzuleben.

Vor dem Hintergrund der gravierenden Folgen von Compliance-Verstößen nicht nur für das Unternehmen, sondern gerade auch für den Einzelnen, der für diese Regelverstöße geradezustehen hat, ist dieses Buch dringend zur Lektüre anzuraten.

 in: PERSPEKTIVEN 9-10/2016

Dr. Ulrich Goldschmidt

Vorstandsvorsitzender "Die Führungskräfte"

Wer nur ein Compliancebuch auf die einsame Insel der Entscheidungen mitnehmen kann, sollte unbedingt dieses wählen

Wie es der Compliance Papst vom Bodensee, Prof. Grüninger, im Vorwort sehr treffend formuliert, benötigt jede ehrbare Führungskraft heutzutage ausreichendes „Know-How“ und einen inneren, ethischen KOMPASS in Sachen Compliance & Integrity um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die beiden erfahrenen Autorinnen zeigen mit ihrer ausgewiesenen Wirtschaftskompetenz facettenreich auf, dass (so auch der Untertitel des Werkes) Recht und Gesetz nicht genug sind. Das Werk gibt somit praktische Leitplanken und Tugenden mit auf den Weg und ist somit eine erfrischende Ergänzung in dem Meer der bereits vorhandenen Compliance Literatur. Wer nur ein Compliancebuch auf die einsame Insel der Entscheidungen mitnehmen kann, sollte unbedingt dieses wählen.

Wir benötigen den Paradigmawechsel weg vom Legalisierungsprinzip hin zu einem Legitimisierungsprinzip (nicht alles was legal ist, ist auch legitim). Das Werk weist zurecht daraufhin, dass unternehmerische Entscheidungsträger für das Gleichgewicht und für die Ausgeglichenheit aller positiven und negativen Potenziale und Einflüsse in einem Unternehmen verantwortlich sind. Sie sind maßgeblich für den Balanceakt Compliance verantwortlich.

Die eigenen persönlichen Erfahrungsblickwinkel der Autorinnen sind angereichert durch weitere profunde Autoren aus der Praxis. Zusammenfassend bleibt zu sagen: Reputation und Integrität sind die Währung der Zukunft. Dieser interdisziplinäre Leitfaden macht sich für den Leser und Entscheider schnell bezahlbar.

Rudolf X. Ruter

Diplom-Ökonom, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater

Ganzheitliche Compliance – nicht nur Regeln formulieren, sondern diese durch (vor-)gelebte Führung zur Wirkung zu bringen. Nur in dieser Verbindung können Skandale verhindert werden. Das Buch zeigt, wie es geht.

 

Prof. Dr. Ulrich Grimm

Head of Department Management and Economics, EBS Business School

Gerade bei Private-Equity-Investoren gewinnt eine funktio­n­ierende Compliance als Wettbewerbs­­vorteil an Bedeutung. Der umfas­sende und praxisnahe Ratgeber bringt die relevanten Compliance-Themen auf den Punkt und dient im internatio­nalen Tages­geschäft als gelungener Wegbegleiter.

Andreas Denkmann

Partner, capiton AG

Ein universeller Wegweiser, der Vertrauen schafft und präventiv ansetzt

Wer an Compliance denkt, denkt an Jura, Normen und Unternehmen, die sich nicht an rechtliche Vorgaben halten. Compliance ist immer dann in den Medien, wenn es im Grunde schon zu spät ist. Wie also ein Thema analysieren, transportieren und konkretisieren, dass bei vielen die Frage nach dem richtigen respektive korrekten Umgang auslöst?

Ein Blick in „Balanceakt Compliance“ gibt einen Eindruck wie die beiden Autorinnen Dr. Kathrin J. Niewiarra und Dorette Segschneider das Thema „Compliance“ angehen und verorten: aus der Praxis für die Praxis. Neben der Einordung und Abgrenzung von Compliance, finden sich im Buch greif-, und verstehbare Unternehmensbeispiele, deren kluge Analyse von Expertise und Mindset zum Thema leben. Es wird damit angesetzt, wo Compliance wirken soll: bei den Entscheidern, der Unternehmenskultur und dem zugrunde liegenden Verständnis von Tugend, Haltung und Werten.

Ein weiterer spannender Ansatz, der den „interdisziplinären Leitfaden“ zu tatsächlich eben dem macht: Compliance-Verantwortliche als aktive Kommunikatoren. Der Satz: „Die Herausforderung ist, Compliance zum Leben zu erwecken“ ist dabei nicht nur wegweisend, sondern zeigt das Repertoire der Interdisziplinarität. Compliance lebt, ob intern oder extern, von Kommunikation. Folgerichtig also, dass die Frage nach interner oder externer Regelung mit dem Thema in einem Kapitel zu Lösungsansätzen anschaulich und dezidiert analysiert wird.

Das Buch fesselt nicht nur mittels Cases, sondern auch durch Experteninterviews und Gastbeiträge. Das Spannende: es ist ein universeller Wegweiser, der Vertrauen schafft und präventiv ansetzt. Wer Compliance nicht nur wissenschaftlich, sondern aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive verstanden haben möchte, hat mit Balanceakt Compliance einen spannenden und klugen Leitfaden.

Tijen Onaran

Gründerin und Managing Director startup affairs; Gründerin und Vorsitzende Women in Digital e.V.